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6 Jahre vegan mit Morbus Crohn – was ich wirklich bereue (ehrlich gesagt)


Veganes Gericht mit Burger, Pommes und Gemüse – Symbol für pflanzliche Ernährung bei Morbus Crohn

Wenn du dir selbst beim Kämpfen zusiehst


Neulich habe ich ein altes Video von mir gefunden, aufgenommen 2019, kurz nach meiner Rückverlegung.

Ich sitze da, blass und aufgedunsen, mit Ausschlag im Gesicht. Die Stimme dünn, die Augen müde. Und ich rede über meine Ernährung. Ich muss gerade meine Rückverlegungsoperation hinter mich gebracht haben, und zeitlich müsste ich da auch noch an meiner künstlichen Ernährung hängen. Sechs Jahre ist das nun her. Ich war unfassbar neugierig, dieses Video nochmal anzuschauen, und hatte auch Lust, das mit dir zusammen zu tun. Unter diesem Artikel, findest du mein Video dazu.


Ich hätte nie gedacht, dass mich dieses alte Video so trifft. Aber es war, als würde ich in mein altes Leben schauen. Ein Leben, in dem ich glaubte, dass Cola ein Getränk und Zucker ein Freund wären und Schmerzen einfach dazugehören.


Heute ist 2025, ich habe mich medikamentenfrei in die medizinische Remission gekämpft und naja, 2019 habe ich gewusst, es geht so nicht weiter, ich muss etwas verändern, und das tat ich dann auch.


„Lassen Sie die Finger davon!“ Ich tat es trotzdem


Der Arzt, der mir damals das Leben gerettet hatte, stand an meinem Bett und sagte:


„Lassen Sie bitte die Finger von veganer Ernährung. „Das wird Ihnen nicht guttun.“


Ich weiß, er meinte es gut. Aber irgendwas in mir wusste: Wenn ich jetzt nichts ändere, lande ich wieder im Krankenhaus. Nach jeder Mahlzeit fingen plötzlich wieder die Schmerzen und Krämpfe an. Ganz genau wie vor dem Darmriss. Also hab ich’s gemacht, gegen den Rat der Ärzte. Einfach nur ein verzweifelter Versuch, mich selbst zu retten.


Ich habe es „mein geheimes Experiment“ genannt. Vier Wochen komplett pflanzlich. Kein Fleisch, keine Milch, kein Käse. Und wenn’s nichts bringt, dann war’s das eben. Ich hatte genug gelesen und für mich gab es einfach keine Alternative.


Die Angst war größer als die Disziplin


Viele denken, man wird Veganer aus Überzeugung oder Mitgefühl. Bei mir war’s pure Angst.

Nach meiner OP bekam ich wieder dieselben Krämpfe wie vor dem Darmriss. Das war wie ein Déjà-vu mit Ansage und offen gesagt: Ich hatte Panik und fühlte, ich muss etwas verändern.


Ich wusste, ich darf nicht weitermachen wie bisher. Also hab ich’s geändert, nicht perfekt, aber konsequent genug. Erst Milchprodukte raus, dann Käse, dann Fleisch. Fleisch weglassen war das Einfachste, weil es jedes Mal wehgetan hat.


Der 4-Wochen-Bluttest – mein Beweisstück


Natürlich haben die Worte der Ärzte bei mir nachgehallt, und so entschied ich mich für eine geheime Challenge. Ich hatte damals ohnehin zwei Bluttests beim Arzt im Abstand von vier Wochen geplant. Also hab ich das genutzt.


Meine ersten Blutwerte hatten noch hohe Entzündungswerte und die Leberwerte waren aufgrund meiner künstlichen Ernährung auch nicht so toll.

Nach vier Wochen der zweite Bluttest und für mich war klar: Was soll sich da verändert haben? Ich war bereit, das Ganze auch wieder abzubrechen. Wären die Blutwerte unverändert oder schlechter gewesen, hätte ich es einfach wieder sein gelassen. Aber es hatte sich etwas verändert. In genau vier Wochen näherten sich die Entzündungswerte endlich deutlich dem Normalwert an und auch meine Leberwerte waren viel besser als vorher. Das kann doch nicht wahr sein. Der Arzt schaute mich an und fragte: „Was hast du gemacht, die Werte sind schlagartig besser geworden“. Das war mein Triumpf. Ich erzählte ihm von meiner Challenge und es gab keinerlei Gründe, mir auch nur annähernd Kritik oder Sprüche entgegen zu bringen. Leider kamen die dummen Sprüche trotzdem. Ab hier nahm ich also meine Ernärhung und meine Werte selbst in die Hand. Wenn ich das in vier Wochen schaffe, muss ich doch auch irgendwann von meinem Entocord loskommmen? Auch das habe ich geschafft, die Geschichte kannst Du hier lesen: Erfolgreich vom Entocort loskommen: Mein persönlicher Ausstieg


Ich sag’s aber auch ehrlich: Das ist keine wissenschaftliche Regel, sondern meine persönliche Erfahrung. Nicht jeder reagiert gleich, und Ernährung allein ist keine Therapie. Alles muss mit wissen und neben der medizinischen Versorgung stattfinden. Auch ich habe weiter meine Medikamente genommen. Bei mir war’s der absolute Wendepunkt.


Was ich damals nicht wusste: Die Wissenschaft holt auf


Als ich das 2019 gemacht hab, gab’s kaum Studien dazu, die für mich leicht verständlich einsehbar waren. Heute sieht das anders aus:

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass eine überwiegend pflanzliche, entzündungshemmende Ernährung, Entzündungsmarker senken und Rückfälle bei

Morbus Crohn reduzieren kann. (Q: PubMed)

Eine japanische Studie mit einer semi-vegetarischen Diät bei Morbus Crohn (CD) zeigte eine Remission von 100 % nach 1 Jahr und 92 % nach 2 Jahren in der Diät-Gruppe, verglichen mit deutlich schlechteren Ergebnissen bei omnivorer Ernährung. (Q: PMC)


Und genau das ist wichtig:

Ernährung kann ein Hebel sein, aber kein Heilmittel. Dein Körper ist individuell.


Du möchtest regelmäßig kleine Impulse, Reflexionen und echte Geschichten aus dem Alltag mit CED? Dann abonniere mein kostenloses Schublöscher-Magazin und verpasse nichts, was dich stärken kann.


80 % Vernunft, 20 % Leben


Heute lebe ich nach der 80/20-Regel:

80 % entzündungshemmend, pflanzlich, nährstoffreich.

20 % Nachos im Kino, veganer Burger oder Geburtstagskuchen. Ich liebe es einfach und musste 10 Jahre lang vor dem Darmriss auf alles verzichten. Natürlich lebe ich heute, was geht.


Warum die 80/20?

Weil Stress der größte Entzündungsbooster überhaupt ist. Und Dogmatismus ist purer Stress.


Ich hab gelernt, Ernährung als Systempflege zu sehen, nicht als Selbstbestrafung. Das hat mich stabil gemacht. Und ehrlich gesagt: Das hat mich schubfrei gemacht und mich in eine ganz andere Lebensqualität gebracht.


An dieser Stelle ist es nochmal sehr wichtig, darauf hin zu weisen, dass die Ernährung ein Baustein bei CED ist. Es gibt drei Säulen die Du berücksichtigen darfst: Schlaf, Ernährung, Stress und die besondere Säule Körperbewusstsein.


Schau dir unbedingt mal mein kostenloses Schublöscher-System als PDF an, da wirst Du mit dem Lebenshaus genau angeleitet, Deine Ist-Situationsanalyse zu machen, um zu verstehen, wo du dich gerade befindest.


Kai Flockenhaus erklärt das Schublöscher-System – PDF-Download zur Selbstreflexion bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Was ich wirklich bereue


Ich bereue nicht, dass ich mich vegan ernähre, ich bereue, dass ich es nicht früher getan habe.

Dass ich erst warten musste, bis mein Körper mich angeschrien hat. Und er hat mich angeschrien, viele Jahre lang und ich hab es nicht verstanden.


Heute, sechs Jahre später, bin ich medikamentenfrei und in Remission. Nicht, weil ich alles perfekt mache, das tue ich nicht. Sondern, weil ich gelernt habe, zuzuhören. Mein Körper und ich sind starke Freunde geworden und wir hören uns zu. Er sendet mir Signale und ich bin mit meinem Wissensstand so gut dabei, dass ich ihn heute verstehe und darauf reagiere.



Dein Körper weiß, was er braucht


Wenn du das hier liest und selbst mit Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa lebst:

Ich sag dir nicht, dass du vegan leben musst. Ich sag dir, dass du hinschauen solltest.

Dass du die Verantwortung für deinen Körper nicht komplett abgeben darfst.


Hör auf deine Signale, experimentiere vorsichtig, und finde deinen Weg. Achte bitte darauf, die Balance immer wieder herzustellen mit deinem eigenen 80/20-Prinzip.


Im folgenden Video schauen wir uns gemeinsam den verunsicherten Kai dabei zu, wie er verzweifelt und überfordert ist, eine richtige Entscheidung für sich zu treffen. Ich bin schon froh, dass ich viele Bereich in meinem Leben dokumentiert habe.

Schau dir unbedingt das folgende Video an, noch authentischer geht einfach nicht und du bekommst sofort meine heutige Sichtweise dazugeliefert.



Bleib oder werde herrlich schubfrei, denn so lebt es sich am besten.

Dein Kai 🧯

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Dringender Hinweis: Bitte beachte, dass die in diesem Artikel geteilten Informationen und Inhalte ausschließlich der Bildung und persönlichen Weiterentwicklung dienen und keinesfalls professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Ich bin kein Arzt und meine Inhalte sind nicht dazu bestimmt, eine Form von Krankheiten oder gesundheitlichen Zuständen zu diagnostizieren, zu behandeln, zu heilen oder zu verhindern. Für medizinische Beratung oder Behandlungen wende dich bitte an Deinen Arzt oder einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister. Alle geteilten Erfahrungen und Ratschläge reflektieren meine persönliche Meinung und sind als Inspiration und Austausch von Perspektiven gedacht. 

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