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AutorenbildKai von "Ich und mein Crohn"

Wie du mit CED und Unverständnis aus deinem Umfeld umgehen kannst: Tipps für Selbstbewusstsein und Resilienz

Aktualisiert: 14. Dez. 2024


Eine dicht befahrene Großstadtstraße mit Autos im Feierabendverkehr, die eine hektische Atmosphäre vermittelt.

Die Geschichte, die ich dir heute erzähle, ist genauso passiert und hat mich nachhaltig geprägt:


Stell dir eine laute Großstadt vor. Die Straßen sind voll mit Autos. Man hört Hupen, riecht die Abgase. Ein Büro mit Blick auf diese Straße. Ein großer Schreibtisch in einem Raum, dessen Wände in Terrakotta-Farben gehalten sind. Der Boden ist ausgelegt mit einem alten, braunen Teppichboden. Hässlich!


An diesem Schreibtisch sitzt Kai, der junge Kai, in seinem Zivildienst. Frisch aus der Schule, nach dem Abitur vom Dorf kommend, ohne Lebenserfahrung. Heute hat er die Aufgabe, Lebensmittelgutscheine auszugeben. Und ich sollte noch nicht verstehen, wie sehr mich dieser Tag prägen würde.


Die Tür geht auf. Ein alter Mann kommt herein, trägt eine abgewetzte Lederjacke mit nassen Flecken vom Regen. Er nimmt seinen Hut ab, darunter graue Haare. Er setzt sich auf einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch. Wir kommen schnell ins Gespräch. Er ist freundlich und erzählt viel. Ich stelle ihm seinen Lebensmittelgutschein aus. Wir reden weiter. Er bleibt freundlich, aber plötzlich wird er stumm.

Ein gemütliches Wohnzimmer mit beigen Sesseln und einem Holztisch, das eine warme und nachdenkliche Atmosphäre ausstrahlt.

Er schaut mich an und sagt: „Sie haben vergessen, mir einen weiteren Gutschein zu geben.“

Ich blicke ihn an und frage: „Wieso brauchen Sie einen weiteren Gutschein?“

Er antwortet völlig selbstverständlich: „Für meinen Freund hier neben mir.“ Dabei zeigt er auf den leeren Stuhl neben sich.


Ich blicke auf den leeren Stuhl, dann wieder zu ihm. Mein jüngeres Ich, frisch aus der Schule, ohne Lebenserfahrung, mitten im Zivildienst, wird in die Lebensrealität eines anderen Menschen geworfen, mit der es nichts anfangen kann. Ich fühle mich überfordert, schaue den Mann an und mache etwas, das ich heute noch genauso machen würde und das vielleicht damals schon der Grundstein meiner sozialarbeiterischen Tätigkeit war.


Ich sage ihm: „Tun Sie mir bitte einen Gefallen? Teilen Sie sich zu zweit erst einmal diesen einen Gutschein. Und wenn der aufgebraucht ist, dann kommen Sie einfach nochmal wieder, dann gebe ich Ihnen einen neuen.“

Der alte Mann schaut mich zufrieden an, lächelt, bedankt sich und beide verlassen den Raum und das Gebäude.

Ein paar Stunden später kommt mein damaliger Chef zu mir. Gerd hieß er und wurde mein erster Mentor für mein weiteres Leben. Er hat mich sehr geprägt, und in dieser Geschichte wird er mir einen Denkanstoß geben, den ich in der Form nie wieder erhalten habe.

Ich erzähle ihm von dem älteren Mann, seiner Geschichte und der merkwürdigen Situation mit dem unsichtbaren Menschen. Ich wollte es verstehen und fragte völlig naiv und leider ohne nachzudenken: „Wie kann man so bekloppt sein, dass man Menschen sieht, die es gar nicht gibt?“


Ich distanziere mich heute sehr von dem Wort „bekloppt“, aber Gerd zahlte es mir direkt heim.


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Danke und weiter mit der Geschichte:


Er fragte mich: „Ja, erzähl du es mir doch. Warum bist du so bekloppt?“

Ich schaue ihn verwirrt an. Mir wird heiß, mir wird kalt. Ich begreife, ich habe da was Falsches gesagt: „Was meinst du?“, frage ich.

Gerd sagt: „Wer von euch beiden hat denn den Mann auf dem zweiten Stuhl nicht gesehen?“


Was für eine Geschichte, oder? Sie hat mich bis heute geprägt. Denn sie hat mir eine der wichtigsten Lektionen meines Lebens beigebracht: Jeder Mensch hat seine eigene Realität – und beide können gleichzeitig wahr sein. Der Mann hat diesen Freund gesehen, für ihn war er real. Ich habe ihn nicht gesehen, und auch das war meine Realität. Beide Perspektiven existieren nebeneinander, und keiner hat das Recht, die Wahrheit des anderen zu ignorieren.

Ein Mann sitzt nachdenklich vor einem Fenster und blickt in den Innenhof, während das einfallende Licht die Szene ruhig wirken lässt.

Was bedeutet das für dich und deine CED?

Deine Schmerzen, deine Symptome, deine Realität – all das ist echt. Egal, ob andere es sehen, verstehen oder akzeptieren. Du kämpfst täglich, um überhaupt aufzustehen, das Haus zu verlassen oder zu arbeiten, obwohl dein Körper dich vielleicht ausbremst. Und trotzdem zweifelst du manchmal an dir selbst, weil andere deine Realität infrage stellen. Vielleicht denkst du: „Es ist doch gar nicht so schlimm. Vielleicht übertreibe ich.“


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Aber das stimmt nicht. Dein Kampf ist real, deine Erschöpfung ist echt – und niemand hat das Recht, dir das abzusprechen.


Wie du dich stärken kannst:

  1. Grenzen setzen: Du musst nicht jedem alles erklären. Deine Gesundheit hat Vorrang, und es ist okay, Prioritäten zu setzen.

  2. Perspektive klären: Deine Realität ist valide. Du bist nicht verpflichtet, sie zu rechtfertigen.

  3. Emotionale Belastung loslassen: Akzeptiere, dass nicht jeder dich verstehen wird – das sagt nichts über deinen Wert aus.

  4. Unterstützung suchen: Tausche dich mit Menschen aus, die deine Situation nachvollziehen können. Communitys oder Coaches können helfen.

  5. Selbstbewusstsein aufbauen: Fokussiere dich auf das, was du schaffst, nicht auf das, was du nicht kannst.


Wenn dir das nächste Mal jemand sagt, dass es „nicht so schlimm“ ist oder du „nur ein bisschen übertreibst“, dann erinnere dich an diese Geschichte. Denk daran, dass deine Realität zählt. Und vor allem: Glaube an dich und deine Wahrheit – denn sie ist genauso wertvoll wie jede andere Perspektive.


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Dringender Hinweis: Bitte beachte, dass die in diesem Artikel geteilten Informationen und Inhalte ausschließlich der Bildung und persönlichen Weiterentwicklung dienen und keinesfalls professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Ich bin kein Arzt und meine Inhalte sind nicht dazu bestimmt, eine Form von Krankheiten oder gesundheitlichen Zuständen zu diagnostizieren, zu behandeln, zu heilen oder zu verhindern. Für medizinische Beratung oder Behandlungen wende dich bitte an deinen Arzt oder einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister. Alle geteilten Erfahrungen und Ratschläge reflektieren meine persönliche Meinung und sind als Inspiration und Austausch von Perspektiven gedacht. 




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